Raubtier-Spürhund

Raubtier-Spürhund

Wie? Raubtier-Spürhund? - Das fragt ihr euch sicher, was das soll. Nun, ich verrate es euch.

Ihr wißt doch noch, als ich letztes Jahr unterhalb des Berges, wo der Luchs drin lebt, nicht weitergehen wollte. Ich hatte dauernd einen Geruch in der Nase. Und dann waren da Geräusche, die selbst Frauchen gehört hatte. Da war entweder der Luchs oder der Wolf, der hier auch herumstreifen soll.

Dann war vor ein paar Wochen hinter uns irgendwo im Berg ein Fauchen zu hören.

Und einige Tage später war Frauchen mit mir zum Berg, wo der Luchs (und auch der Wolf) drin lebt, gegangen.

Erst war auch alles interessant, wie sie den Steinbruch jetzt zugeschüttet haben und wie der auch so jetzt aussieht.

Diesen Felsen haben sie stehen lassen. Frauchen und ich gingen durch den Steinbruch; ich habe neugierig überall geschnüffelt. Alles war toll gewesen.

Doch als wir wieder zurück gingen, kam uns der Wind entgegen. Und der Wind kam von weiter oben, vom Wald her (siehe Bild). Und auf einmal war da wieder was in der Luft. Ich wußte gar nicht, wie mir geschah. Auf einmal dachte ich nur noch "Nur weg hier!" und bin den Weg mit Frauchen im Schlepptau (ich war an der Leine) so schnell ich konnte hinunter gerannt. Unten angekommen, war alles wieder gut. Sonst ist das nicht mein Verhalten. Sonst bin ich cool und will entdecken. Sonst wäre ich gerne den Weg ganz hinauf gegangen. Aber diesmal...

Entweder war da wieder der Luchs oder der Wolf. Passenderweise hat Frauchen letztens wieder von Wolfsichtungen gehört, und daß sich der Hund - ein Rottweiler(!) - von dem, der den Wolf gesehen hat, genauso verhalten hat.

Und der Wolf soll sich auch noch auf den Klippen nebenan herumtreiben. Wahrscheinlich war das der Grund, warum ich im Frühling nicht so erpicht darauf gewesen bin, auf diese zu gehen; daß ich den grauen Typen irgendwie gespürt habe. Denn sonst gehe ich gerne da.

 

Frauchen meint, daß sie es gut finden würde, daß ich so viel Instinkt hätte, so zu reagieren und damit zu warnen. Sie nennt mich schon Raubtier-Spürhund. Ja, das bin ich wohl. Jedenfalls dann, wenn der Wind in die richtige Richtung weht. Aber hören kann man den Luchs auch manchmal. Vor allem, wenn es dunkel ist, hört sich das unheimlich an.

 

Ich sage euch: Hier ist was los! Wildnis halt. Aber manchmal wird selbst mir coolen Socke die Wildnis zu viel. Nein, so einem Pinselohr oder grauen Typen möchte ich nicht begegnen! Selbst Frauchen nicht, obwohl sie Wölfe faszinierend findet. 

 

In diesem Sinne viele Grüße aus der Wildnis

Eure

Maddy-Cool